SR6 Dudweiler Kaninchenzuchtverein

25Jun/07

Die Nestkontrolle

Eine  Nestkontrolle ist aus verschiedenen Gründen nötig.

Zunächst überzeugen wir uns von der Zahl der geworfenen Jungtiere. Hat die Häsin etwa 6 Jungtiere gesetzt, so haben wir im Allgemeinen auch die Gewähr, dass sie diesen ausreichend Lebenskraft und eine gute Körperverfassung, (Konstitution) mitgegeben hat und sie auch gut aufziehen wird. Ältere kräftige Häsinnen ziehen bis zu 12 Jungtiere auf.

Es gibt Züchter die der Häsin nicht mehr  als 8 Jungtiere belassen, als Regel mag gelten: Anzahl der Saugwarzen gleich Anzahl der Jungtiere. Ich persönlich halte davon nicht viel, ich denke die Natur regelt die Auslese, die Stärksten überleben. Hier ist natürlich Voraussetzung, dass der Züchter gut und abwechslungsreich füttert und auf Sauberkeit achtet. Sehr wichtig ist, dass die Jungtiere gleich nach dem Werfen gesäugt werden.

Die erste Milch, Kolostralmilch ist von größter Bedeutung, sie bewirkt dass das so genannte Darmpech aus dem Darm beseitigt wird und den Darm für die Ernährung frei gibt. Schwierig ist es natürlich, wenn die Häsin ihren Züchter mit 10 - 14 Jungen beglückt, denn einzelnen Junge bekommen mitunter noch nicht hinreichend Nahrung und die Häsin wird dann auch während einer normalen Säugezeit von 10 - 12 Wochen meist sehr geschwächt uns sehr mager.

Wenn eine Amme da ist, gibt man ihr einige Junge ab. Darum ist es besser mehrere Häsinnen gleichzeitig belegen zu lassen, dann kann man leicht einen Ausgleich zwischen zu kleinen und zu großen Würfen schaffen.

Am besten erfolgt diese Unterlegen der Stiefkinder einige Stunden vor dem Säugen, da die Jungtiere dann  inzwischen den Nestgeruch angenommen haben und die Stiefmutter den "Betrug" gar nicht merkt. Je früher dieses Unterlegen erfolgt, desto besser ist es. Es gibt aber auch Häsinnen, die noch vier Wochen alte Jungtiere annehmen und brav aufziehen. Andere Häsinnen dagegen zerstören und verschmutzen das Nest, sobald sie diesen "Betrug" bemerken, sie kümmern sich dann auch um ihren eigenen Nachwuchs nicht mehr, geschweige denn um ihre Stiefkinder.

Man beachte dabei, dass nach Zigarettenrauch oder parfümierter Seife riechende Hände nicht in das Nest fassen sollen. Beim Herausnehmen der Häsin fahre man ihr einige Male durch das Fell, das hilft viel gegen diesen "störenden Geruch". Bei der Nestkontrolle der nächsten Tage achten wir besonders darauf, dass die Jungtiere gesäugt sind. Wenn sie voll und prall sind, ist alles bester Ordnung.

Sind sie aber dünn und die Haut ist runzelig, dann legen wir die Jungen nacheinander einzeln an die Saugwarzen, indem eine Hilfsperson die Häsin so auf den Schoß nimmt, dass sie auf dem Rücken liegt und mit den Hinterbeinen nicht schlagen und kratzen kann.

Des öfteren ist Nachhilfe bei Erstlingshäsinnen erforderlich. Beim Ansaugen der Jungen empfindet die Häsin Schmerzen und reißt sich von den Jungen los. Sind aber die Saugwarzen erst Durchgezogen, dann werden auch die Erstlingshäsinnen ihren Pflichten nachkommen. In der nachfolgenden Zeit wird eine Nestkontrolle immer seltener erforderlich sein. In der Regel genügt schon ein Blick in das aufgedeckte Nest.  Sollte ein totes Jungtier im Nest gefunden werden, nimmt man dies natürlich raus.

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